Haut und Haare in den Wechseljahren richtig pflegen

Wechseljahre: Haut und Haare richtig pflegen

Schön und gelassen durch die Zeit der Hormonumstellung Mit der hormonellen Umstellung verändert sich viel. Erfahren Sie hier, wie sich die Wechseljahre auf Haut und Haare auswirken und wie Sie die Pflege am besten anpassen.

Wissenswertes rund um die Wechseljahre

Mit dem Eintritt in die Wechseljahre beginnt ein neuer Lebensabschnitt und der Körper verändert sich – innerlich sowie äusserlich. Warum das so ist und was in dieser besonderen Phase im Leben einer Frau passiert, lesen Sie hier.

Was passiert in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre beschreiben eine ganz natürliche Umstellung des Körpers. In dieser Phase (Fachbegriff: Klimakterium) nimmt der Östrogenspiegel und damit die Konzentration der weiblichen Sexualhormone nach und nach ab. Im Prinzip sind die Wechseljahre damit eine Art Gegenstück zur Pubertät.

Das Klimakterium setzt bei jedem anders ein. So erleben Frauen diese Lebensphase sehr individuell.

Mögliche Symptome für die Wechseljahre:

  • Spannen in der Brust
  • Hitzewallungen und Schweissausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Unregelmässiger Zyklus
  • Stimmungsschwankungen

Gibt es Wechseljahre bei Männern?

Männer haben keine Wechseljahre im eigentlichen Sinne. Trotzdem: Zu einer Änderung des Hormonhaushalts kommt es mit dem Alter auch bei ihnen – nur geht diese Umstellung eher selten mit körperlichen Beschwerden einher.

Zeitpunkt der Wechseljahre: Häufige Fragen

Wann beginnen die Wechseljahre?

Der Eintritt der hormonellen Umstellung kündigt sich langsam an. Eindeutigen Aufschluss gibt spätestens die Menopause – der Zeitpunkt, ab dem die Monatsblutung ausbleibt. In der Regel ist das bei Frauen um die 50 der Fall. In Ausnahmefällen sind sogenannte vorzeitige Wechseljahre bereits ab 30 möglich.

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Weil jeder Körper anders auf den Hormonumschwung reagiert, gibt es keine Antwort, die für alle Frauen gilt. Im Schnitt aber können die Symptome 5 bis 10 Jahre anhalten.

Kann ich die Wechseljahre verhindern?

Die hormonelle Umstellung lässt sich zwar nicht aufhalten, jedoch können Sie die typischen Wechseljahrsbeschwerden lindern und abmindern. Einen erheblichen Teil dazu beitragen kann eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und die passende Hautpflege.

Hautpflege in den Wechseljahren: Worauf es ankommt

Verringert sich der Östrogenspiegel, verändert sich auch die Haut. Die gute Nachricht: Wer weiss, was die Haut in den Wechseljahren braucht, kann mit abgestimmter Pflege entgegenwirken.

Welchen Einfluss nehmen die Wechseljahre auf die Haut?

  • Östrogen hilft den Zellen, Flüssigkeit zu speichern. Stellt der Organismus nun weniger Östrogen zur Verfügung, macht sich das auch negativ im Feuchtigkeitshaushalt der Haut bemerkbar: Sie wird trockener.
  • Bedingt durch den Östrogenmangel bildet sich bei manchen Frauen ein leichter Flaum im Gesicht. Es kann z. B. zu einem „Damenbart“ kommen. Es gibt jedoch viele Wege, die feinen Gesichtshaare loszuwerden.
  • In der Zeit nach der Menopause verlangsamt sich zudem die hauteigene Kollagenproduktion. Die Faltentiefe nimmt zu und die Haut verliert langsam ihre Festigkeit – nicht nur im Gesicht. Auch Cellulite kann durch die nachlassende Elastizität sichtbarer werden.
  • Wenn der Hormonhaushalt umschwenkt, verstopfen die Poren leichter. Zu häufigen Hautproblemen in den Wechseljahren zählen daher Mitesser und Pickel. In manchen Fällen kommt es auch zur Spätakne.
  • Die Lichtempfindlichkeit der Haut nimmt zu. Der Grund dafür: Der Hautfarbstoff Melanin, der für die Bräunung der Haut sorgt und sie vor Sonnenbrand schützt, wird vom Körper in immer geringerer Menge hergestellt. Das bedeutet: Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor wird jetzt noch wichtiger. Damit beugen Sie auch Pigmentflecken vor.

„Pergamenthaut“ durch die Wechseljahre?

Die Umstellung im Hormonhaushalt beeinflusst auch die Dicke der Haut. Sie wird dünner und empfindlicher gegenüber Umweltreizen. Es kann zu Rötungen und Juckreiz kommen.

Hautpflege-Tipps für die Wechseljahre:

  • Da die Haut in den Wechseljahren ohnehin einen geringeren Feuchtigkeitshaushalt hat, empfiehlt sich zur Gesichtsreinigung vor allem eine milde Waschlotion oder eine Reinigungsmilch. So entziehen Sie der Haut nicht noch unnötig Feuchtigkeit.
  • Bei der Tagespflege greifen Sie am besten zu einer reichhaltigen Creme mit UV-Filter, um dem Austrocknen der Haut vorzubeugen und sie vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Für die feine Augenpartie eignen sich spezielle Augencremes. Extra-Tipp: Regelmässige Anti-Age-Kuren mit Seren und Ampullen können durch ihre Konzentration an Wirkstoffen ein schönes Hautbild in den Wechseljahren unterstützen.
  • Intensiv pflegende Body Lotions sind jetzt die richtige Wahl, im besten Fall enthalten sie Anti-Age-Inhaltsstoffe wie Q10. Straffende Produkte können die Haut etwas praller erscheinen lassen und der Sichtbarkeit von Cellulite vorbeugen. Bei sehr trockener Haut achten Sie auf Begriffe wie „reichhaltig“.
  • Ob im Gesicht oder am Körper – wer die Haut 1- bis 2-mal pro Woche mit einem Peeling massiert, unterstützt sie optimal. Denn: Reife Haut stösst Hornschüppchen nicht mehr so gut ab. Das kann dazu führen, dass der Talg nicht richtig abfliesst und Pickel entstehen. Weiterer Vorteil: Milde Peelings kurbeln die Durchblutung und Zellerneuerung an. So sorgen Sie für mehr Frische im Gesicht.

Reife Haut richtig schminken

Die Zeichen der Zeit etwas wegzumogeln, ist gar nicht so schwer. Um Falten zu kaschieren, greifen Sie am besten zu einer pflegenden Foundation, z. B.  ein Cushion Make-up. Ein Concealer mit Anti-Age-Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure hilft Ihnen, Rötungen und Pigmentflecken abzudecken.

Haarpflege in den Wechseljahren: Die besten Tipps

Mit dem Hormonumbruch in den Wechseljahren verändert sich auch die Struktur der Haare. Damit sie glänzend und geschmeidig bleiben, ist die passende Pflege jetzt besonders wichtig.

Welchen Einfluss nehmen die Wechseljahre auf die Haare?

  • Die Haarfollikel sind weniger gut durchblutet, das Haar wächst langsamer und feiner nach.
  • Die Talgdrüsen produzieren weniger Fett, weshalb sich die Haare spröde anfühlen können, weniger glänzen und dünner werden.
  • Bis zu 100 Haare verlieren wir täglich. Mit dem Beginn der Wechseljahre können es mehr werden.

Was tun bei Haarausfall?

  • Ideal sind Produkte mit milden Pflegeformeln. Sie unterstützen die Kopfhaut.
  • Um die Haare nicht zu strapazieren, verzichten Sie am besten auf chemische Haarfärbemittel.
  • Verlieren Sie immens viele Haare, empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt, um eine eventuelle Therapie einzuleiten.

Neues Haarstyling in den Wechseljahren?

Ein neuer Schnitt kann den Haaren optisch mehr Fülle verleihen und die Gesichtskonturen weicher wirken lassen. So bringen leichte Stufen in den Längen z. B. Bewegung ins Spiel.

Haarpflege-Tipps für die Wechseljahre:

  • Waschen Sie Ihre Haare lieber lauwarm. So gehen der Kopfhaut ihre schützenden Fette nicht verloren.
  • Verwenden Sie regelmässig Spülungen und Kuren. Sie verwöhnen das Haar und erleichtern die Kämmbarkeit.
  • Geben Sie etwas Leave-In-Spray oder Haaröl in die Längen und Spitzen. Das schenkt Glanz und Geschmeidigkeit.
  • Lassen Sie Ihre Haare im Idealfall lufttrocknen. Denn Föhnen – insbesondere mit heisser Luft – strapaziert das Haar.
  • Denken Sie schon beim Styling an die Pflege. Ein Hitzeschutz vermeidet Haarschäden beim Föhnen oder Stylen mit Glätteisen und Lockenstab.
  • Verwenden Sie volumengebende Produkte. Arbeiten Sie für mehr Fülle im Haar etwas Schaumfestiger oder Haarspray ansatznah ein. Dabei die Längen aussparen, um das Haar nicht zu beschweren.

Hitzewallungen: Die besten Tipps gegen starkes Schwitzen

Wechseljahre sind für viele Frauen eine besonders schweisstreibende Zeit. Bis zu 20-mal am Tag können Hitzeschübe auftreten. Meistens dauern Sie nur einige Minuten.

Wie äussern sich Hitzewallungen?

  • Bei jeder Frau können Hitzeschübe in den Wechseljahren unterschiedlich häufig und verschieden stark auftreten.
  • Manchmal kündigen sich Hitzewallungen durch Druck im Kopf oder Unwohlsein an. Es beginnt mit Wärmewellen, die vor allem im Oberkörper und der Kopfregion wahrzunehmen sind.
  • Der Hitzestau im Gesicht zieht sich dann über den Hals bis in den Bauch. Die Blutgefässe weiten sich, die Durchblutung steigt an und die Haut rötet sich. Wir kommen ins Schwitzen. Dadurch kühlt der Körper dann wieder runter und ein Kältegefühl tritt auf.
  • An der Tagesordnung sind Hitzewallungen vor allem zu Beginn der Wechseljahre. Nach und nach klingen sie dann wieder ab.

Mehr Sport, weniger Schwitzen

Sport stabilisiert den Blutdruck und trainiert das Schwitzverhalten des Körpers. Integrieren Sie ausserdem Entspannungsübungen in Ihren Alltag, um Stress entgegenzuwirken.

Was hilft gegen Hitzewallungen?

  • Luftig, nicht luftdicht: Bevorzugen Sie atmungsaktive Naturmaterialien. Synthetikstoffe können hingegen einen Hitzestau fördern. Tipp: Der Lagen-Look bewährt sich jetzt besonders. Denn wird‘s Ihnen zu heiss, können Sie sich einfach einer Schicht entledigen.
  • Tee trinken (und abschalten): Salbeitee ist ein natürliches Mittel gegen Hitzewallungen. Viele schwören auf die schweisshemmende Wirkung des Heissgetränks. Brühen Sie 1 Teebeutel mit 1 Liter Wasser auf, 10 Min. ziehen lassen und am besten lauwarm geniessen.
  • In Bewegung bleiben: Regelmässige sportliche Aktivitäten wie etwa kleine Nordic-Walking-Einheiten oder Radtouren kommen Ihrem Wohlbefinden zugute und beugen Hitzewallungen vor.
  • Frisch in den Tag starten: Wechselduschen stärken den Kreislauf und trainieren den Stoffwechsel. Achten Sie aber darauf, mit der Kaltphase zu enden, damit Sie nicht so aufgeheizt aus der Dusche steigen.
  • Gut geschützt: Deos bewahren vor unangenehmen Gerüchen. Antitranspirante reduzieren das Schwitzen. Tipp: Für ein frisches Gefühl den ganzen Tag ist es aber wichtig, sie auf trockener und sauberer Haut aufzutragen.

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