Periduralanästhesie

Schmerzfreie Geburt durch Periduralanästhesie?

Erfahren Sie mehr über diese Möglichkeit, die Schmerzen der Geburt durch eine Periduralanästhesie zu erleichtern.

Schmerzlinderung durch Periduralanästhesie oder Spinalanästhesie

Viele Schwangere plagen Ängste und Zweifel vor der Geburt. Sie fragen sich, ob Sie die Schmerzen aushalten, und grübeln über das, was sie bei der Geburt erwartet. Es gibt aber leider keine Möglichkeit vorherzusagen, wie Sie auf die Schmerzen reagieren. Deshalb sollten Sie die Möglichkeiten der Schmerzlinderung und deren jeweilige Vor- und Nachteile kennen.
Periduralanästhesie

Haben Sie schon über eine Periduralanästhesie nachgedacht?

Die PDA bei Geburten erfreut sich in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit.

PDA – was ist das genau?

Es ist kein Geheimnis: Geburten sind schmerzhaft. Denn anatomisch gesehen weitet sich Ihre undehnbare Gebärmutterhalsöffnung währenddessen von der Grösse eines Nadelkopfs auf die Grösse einer Grapefruit. Ausserdem kommt der Druck auf Ihre Nieren, Blase, Darm, Magen und Wirbelsäule hinzu, wenn Sie Ihr Baby gebären. Deswegen setzen immer mehr Schweizerinnen auf eine PDA. Die Periduralanästhesie, auch Epiduralanästhesie genannt, ist eine Schmerztherapie, die bei vielen natürlichen Entbindungen und auch bei Kaiserschnitten angewendet wird. Die PDA ist eine lokale Betäubung des Unterleibs. Sie wird über eine Spritze verabreicht, die in der Höhe des dritten oder vierten Lendenwirbels gesetzt wird. In vielen Kliniken gibt es diese Schmerztherapie bereits mit "Patientensteuerung". Hier können Sie per Knopfdruck die Dosierung selbst bestimmen.

Sie sollten vor der Geburt unbedingt mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer Periduralanästhesie und anderer Optionen zur Schmerzlinderung sprechen. Hier in unserem Artikel finden Sie lediglich Informationen und Ratschläge zum Thema PDA.

Keine Schmerzen dank Periduralanästhesie

Schmerzfrei dank Periduralanästhesie

Bei einer Periduralanästhesie verlieren die meisten Frauen innerhalb von fünf Minuten das Gefühl von der Hüfte abwärts. Eine PDA stoppt die Wehen.

Wie funktioniert eine PDA?

Sie fragen sich, was bei einer Periduralanästhesie genau passiert? Hier finden Sie die wesentlichen Schritte auf einem Blick:

  • Im besten Fall ist der Muttermund erst zwei bis drei Zentimeter geöffnet, wenn die Periduralanästhesie gesetzt wird. Aber auch wenn Sie sich erst zu einem späteren Zeitpunkt für eine PDA entscheiden – weil Sie zuerst versuchen möchten, Ihr Baby auf natürlichem Weg und ohne Schmerzmittel auf die Welt zu bringen – ist das meistens noch möglich.

 

  • Beim Setzen der PDA wartet der Anästhesist auf eine Wehenpause und bittet Sie, sich im Katzenbuckel hinzusetzen. Er injiziert dann eine Nadel mit einem eingefädelten Katheter in Ihre Wirbelsäule. Der Katheter verbleibt unter Ihrer Haut und leitet fortlaufend Medikamente in die Aussenhülle der Wirbelsäule – die Dura.

 

  • Die meisten Frauen verlieren innerhalb von fünf Minuten (manchmal dauert es je nach Dosierung ein bisschen länger) das Gefühl von der Hüfte abwärts. Die PDA stoppt den Schmerz der Wehen, ohne dass Ihre Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Sie können sich ausruhen, sogar schlafen, bevor die Presswehen einsetzen.

Vor- und Nachteile einer Peridurialanästhesie

Damit Sie ideal auf die Geburt Ihres Babys vorbereitet sind, haben wir hier alle Vor- und Nachteile einer Periduralanästhesie aufgelistet. So können Sie sich Ihr eigenes Bild machen.

Vorteile einer PDA

  • Die PDA stoppt den Schmerz der Wehen und hilft Ihnen während der Geburt binnen Minuten.

 

  • Die Periduralanästhesie ist die beliebteste Form, Schmerzen zu lindern. Ärzte haben lange daran gearbeitet, Dosierungen zu reduzieren und Medikamente zu kombinieren, um Nebeneffekte zu minimieren und die Beweglichkeit der werdenden Mutter zu verbessern. Experten geben an, dass viele PDAs heute so dosiert sind, dass man damit sogar noch gehen kann – was bedeutet, dass Sie wortwörtlich aufstehen und herumspazieren können, wenn Ihnen danach ist.

 

  • Bei der richtigen Dosierung des Schmerzmittels haben Sie noch immer die Möglichkeit, zu pressen.

 

  • Sie können die Dosierung selbst kontrollieren und bestimmen.

Nachteile einer PDA

  • Eine komplette Schmerzfreiheit garantiert Ihnen die Periduralanästhesie nicht. Das ist, laut Experten, aber auch gut so. Denn so wird sichergestellt, dass die werdende Mama die Geburt spürt und mitbekommt.

 

  • Eine PDA kann auch die Fähigkeit Ihre Beckenbodenmuskeln zu benutzen, verschlechtern, was bedeuten kann, dass die zweite Phase der Geburt länger dauert. Sie sollten damit rechnen, etwa drei Stunden zu pressen – ungefähr eine Stunde länger als eine Frau, die keine PDA hatte. Es besteht zudem eine geringfügig höhere Chance, dass Sie eine Geburtszange brauchen werden.

 

  • Natürlich müssen Sie bei einer Schmerztherapie während der Geburt mit Nebenwirkungen rechnen. Gelegentlich kommt es zu Blutdruckabfall und Kopfschmerzen. Das kommt 1 von 200 Mal vor. Bei einigen Frauen führt die PDA zu Komplikationen wie Taubheitsgefühlen, Wärmeempfinden und zur Beeinträchtigung der Muskelkraft. Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Jucken und Schütteln. Meist verschwinden die Nebenwirkungen aber, sobald das Mittel abklingt.

Spinal- oder Epiduralanästhesie?

Für die Betäubung von grossen Körperbereichen, zum Beispiel den Bauchraum, sind Spinal- oder Epiduralanästhesien geeignete Verfahren. Erfahren Sie hier den Unterschied.

Spinalanästhesie: die Alternative zur Periduralanästhesie

Es gibt eine Alternative zur PDA: die Spinalanästhesie. Diese nutzen Mediziner als Regionalanästhesie, sprich als lokale Betäubung, für Operationen im Bauchraum und auch zur Geburtshilfe. Aber was ist der Unterschied zur PDA?

Bei einer Spinalanästhesie wird mit einer sehr dünnen Nadel der Rückenmarkskanal punktiert. Ein sogenanntes Lokalanästhetikum wird bei der Spinalanästhesie einmalig in einer bestimmten Menge und Konzentration in diesen Kanal verabreicht. Durch die dort vorhandene Rückenmarksflüssigkeit verteilt sich das Medikament rasch und die Wirkung tritt sehr schnell ein. Daher ist dieses Verfahren sehr effektiv. Für die Dauer der Wirkung kommt es auch zu einer Lähmung der Beine.

Bei einer PDA wird, im Vergleich zu einer Spinalanästhesie, mit einer wesentlich dickeren Nadel ein dünner Katheter in die Nähe des Rückenmarkanales (aber auf keinen Fall in diesen hinein) gelegt. Über diesen Katheter wird dann das Lokalanästhetikum verabreicht. Der Vorteil einer PDA ist, dass man die Anästhetika permanent dosieren kann und die Beinbeweglichkeit vorhanden bleibt. 

Kombination aus Spinalanästhesie und Epiduralanästhesie

Bei Ihrer Geburt gibt es auch die Möglichkeit eines Spinalblocks oder einer kombinierten Epidural-Spinal-Anästhesie (auch Doppelnadeltechnik genannt).

Was passiert bei dieser Kombination? Ein Anästhesist punktiert den Periduralraum, wie bei der Periduralanästhesie, und führt über eine Kanüle einen Mikrokatheter in die Nadel ein. So kann der Schmerz besser und schneller gelindert werden, sobald die Wirkung der Spinalanästhesie ihre Wirkung verliert, bevor das Baby geboren ist.

Diese Kombination kombiniert zwei Anästhesietechniken und sorgt zum einen für sofortige Schmerzlinderung durch die spinale und für durchgehende Mittelverabreichung durch die epidurale Anästhesie.
Epiduralanästhesie

Epiduralanästhesie oder Periduralanästhesie? Sie entscheiden!

Die Epiduralanästhesie bzw. Periduralanästhesie zählt mittlerweile zu einem Routineeingriff.

Schmerzfreie Geburt mit Epiduralanästhesie – Ihre Entscheidung

Eine Periduralanästhesie oder Epiduralanästhesie ist bereits ein Routineeingriff. Sie gilt als sicheres Verfahren für eine Anästhesie und stellt für Mama und Baby während der Geburt kein Risiko dar. Der Wunsch nach einer schmerzfreien Geburt ist wahrscheinlich für alle Frauen nachvollziehbar. Es geht hierbei ja schliesslich um Ihren Körper und Ihr Wohlbefinden. Die Entscheidung für oder gegen eine Periduralanästhesie oder Spinalanästhesie müssen Sie deshalb auch persönlich treffen – am besten in einer ruhigen Minute.

Unser Rat: Kontaktieren Sie unbedingt Ihren Arzt und Ihre Hebamme und sprechen Sie mit Ihnen die Vor- und Nachteile einer PDA bei der Geburt durch. Sie sind Experten auf ihrem Gebiet und können Ihnen und Ihrem Baby bestimmt mit Rat und Tat zur Seite stehen.