Tattoo entfernen lassen: Infos und Tipps

Was passiert beim Lasern und wie pflege ich die Haut danach? Wenn das Tattoo nicht mehr gefällt, kommt häufig ein Laser zum Einsatz. Aber was passiert dabei genau und lässt sich die Körperkunst für die Ewigkeit wirklich spurenlos entfernen?

Alles auf Anfang: Wie funktioniert die Tattoo-Entfernung?

Lasern ist die häufigste Methode, um Tattoos entfernen zu lassen. Von Erfolg gekrönt ist sie aber nicht immer. Was dabei genau passiert und welche Methoden zum Entfernen von Tätowierungen noch infrage kommen, lesen Sie hier.

Klein und dunkel verschwindet am besten

Bei kleinen und schwarzen Tattoos stehen die Chancen gut, dass nach dem Lasern nichts mehr zu sehen ist. Auf heller Haut lassen sich Tattoos zudem besser entfernen als auf dunkler.

Was kostet eine Tattoo-Entfernung per Laser?

Der Preis richtet sich nach Grösse und Farbe des Tattoos. Pro Sitzung fallen etwa zwischen 100 und 400 Euro an. Insgesamt sind allerdings bis zu 15 Termine nötig, zwischen denen mindestens vierwöchige Erholungsphasen liegen. Damit kann die Tattoo-Entfernung also ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Gibt es Risiken?
Es gibt Hinweise darauf, dass Teile der Tattoo-Farbstoffe im Körper zurückbleiben. Unklar ist noch, ob ein gesundheitliches Risiko von den Rückständen ausgeht. Neben diesen Langzeitschäden kann das Lasern auch Verbrennungen oder Narben hinterlassen und Pigmentstörungen oder Allergien auslösen.

Tätowierung entfernen: Gibt es weitere Methoden? Bei kleinen Tattoos sind Alternativen generell denkbar. So lässt sich die tätowierte Hautstelle z. B. operativ entfernen oder abschleifen. Allerdings entstehen bei diesen Eingriffen grössere Wunden. Häufig bleiben leichte Narben auf der Haut zurück.

Wichtig: Vor der Nutzung von Milchsäure rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dringend ab. Auch Cremes zur Tattoo-Entfernung gelten als riskant, weil Entzündungen und Narben entstehen können.

Löschen mit Licht: Tattoo weglasern

Das Prinzip: Der Laser gibt Lichtimpulse ab, die durch die Haut dringen. Dort sprengen sie die Farbpigmente des Tattoos in viele kleine Einzelteile, die vom Körper abtransportiert und abgebaut werden. So verblasst die Tätowierung nach und nach. Die Technik mit Laser eignet sich auch, um Permanent Make-up zu entfernen. 

Tattoo lasern: Tut‘s weh? Ja. Die Lichtblitze des Lasers brennen auf der Haut. Manche empfinden das Verfahren als sehr schmerzhaft. Daher wird zwischendurch gekühlt oder es kommt eine betäubende Salbe vorab zum Einsatz.

Wer darf ein Tattoo entfernen? Es gibt spezielle Kosmetikstudios zur Tattoo-Entfernung. Um die Gesundheitsrisiken gering zu halten, empfehlen Experten allerdings, das Lasern Medizinern zu überlassen – wie spezialisierte Dermatologen oder Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie.

Verschwindet das Tattoo ganz? Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. In einigen Fällen bleibt ein heller Schatten auf der Haut zurück. Insbesondere grossflächige Motive bereiten oft Probleme, genauso wie bestimmte Farben: Grün, Gelb und Lila etwa gelten als hartnäckig. Lassen Sie sich zu den Erfolgschancen vor der Lasertherapie ausführlich beraten.

Nach der Tattoo-Entfernung mit Laser: Hautpflege-Tipps

Wenn Sie sich ein Tattoo entfernen lassen, ist die Haut nach der Behandlung sehr empfindlich und pflegebedürftig. Erfahren Sie, was von Creme bis UV-Schutz jetzt essenziell ist.

Es juckt? Ruhe bewahren und nicht kratzen

Eine Lasertherapie gilt als verhältnismässig schonende Art, Tattoos zu entfernen und doch bleibt eine Verletzung zurück. Die Hautpartie rötet sich, manchmal bildet sich Schorf. Auch Juckreiz ist nicht selten. Vermeiden Sie es, sich zu kratzen oder auf die Wunde zu fassen, damit sie gut abheilen kann.

Nach dem Lasern: Haut pflegen und schützen

  • Schmerzen lindern: Im Anschluss an die Laserbehandlung können Symptome auftreten, die einer Verbrennung ähneln. Was jetzt hilft: Die Hautpartie mit Pads kühlen, die Sie vorher in ein sauberes Tuch einschlagen.
  • Wunde schützen: In den ersten 3 Tagen ist es wichtig, die Wunde trocken zu halten. Achten Sie beim Duschen darauf, den Duschstrahl nicht direkt auf die behandelte Stelle zu richten. Beim Einseifen sparen Sie die Wunde aus.
  • Heilungsprozess unterstützen: Nach etwa 3 Tagen können Sie die Wunde einmal täglich mit einer Salbe versorgen, um das Narbenrisiko zu verringern. Dazu eignen sich Produkte aus der Apotheke. Für die Langzeitpflege empfehlen sich dexpanthenolhaltige Lotionen. 
  • Sonnenstrahlung meiden: Gelaserte Hautpartien sind lichtempfindlicher als zuvor. UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium erhöht das Entzündungsrisiko und kann jetzt auch verstärkt zu Pigmentflecken führen. Während der gesamten Behandlungszeit sollte daher kein direktes Sonnenlicht an die Hautpartie kommen. Danach bietet Sonnencreme mit hohem LSF entsprechenden Schutz.
  • Vollbäder, Schwimmen oder Saunieren vorerst lieber lassen: Nachdem ein Tattoo gelasert wurde, ist das behandelte Hautareal sehr empfindlich. Schweiss und Chlor würden jetzt zusätzlich reizen. Etwa eine Woche sollten Sie darum auf ein Bad in Wanne oder Pool sowie den Saunabesuch verzichten. 
  • Eine Woche Sportpause: Sehr intensive Sportarten, bei denen auch die Hautstelle ständig in Bewegung ist oder an der Kleidung reibt, könnten zusätzlichen Stress bedeuten.

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Cover-Up als Alternative: Nicht entfernen, sondern ändern

Anstatt ein Tattoo zu entfernen, können Sie sich auch ein neues stechen lassen. Cover-up nennt sich die Methode, bei der ein ungeliebtes Motiv mit einem neuen Tattoo verdeckt wird.

Alte Tattoos durch neue ersetzen

Nicht immer muss der Laser herhalten. In manchen Fällen bietet es sich an, das alte Tattoo mit einem neuen zu überstechen. Dabei baut der Tätowierer Form und Farbe des alten Tattoos in ein neues Motiv ein.

Am besten gelingen Cover-ups, wenn: 

  • das Original „luftig“ gestochen wurde.
  • das vorhandene Tattoo nicht zu dunkel ist. 
  • die Farbvielfalt nicht zu gross ist.
  • das alte Tattoo nicht allzu gross ist.

Nicht jedes Tattoo-Studio bietet Cover-ups an und nicht jeder Tätowierer setzt sie gerne um. Suchen Sie in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook gezielt nach Cover-up-Künstlern oder lassen Sie sich direkt in einem Studio beraten und einen Kollegen empfehlen.

Tipp: Bei dunklen und flächigen Tattoos bietet es sich manchmal an, diese im ersten Schritt mit einem Laser aufhellen zu lassen. So kann der Tätowierer das Cover-up problemlos über das blasse, alte Tattoo stechen.

Cover-up: Grösser und farbintensiver

Ein vorhandenes Tattoo in ein neues einzubinden, braucht Platz: Durch ein Cover-up vergrössert sich das Tattoo daher. Es wird zudem tendenziell farbintensiver und flächiger sein als zuvor, damit es das alte gut abdeckt. Deshalb lässt sich auch nicht jeder Tattoo-Stil als Cover-up umsetzen.