Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass bei Wanderungen ein Steinbock aus der Entfernung erspäht werden kann. Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sah das allerdings anders aus. Der Steinbock war in der Schweiz gänzlich ausgerottet. Vor ungefähr 100 Jahren wurde dann der erste Steinbock wieder neu angesiedelt und mittlerweile tummeln sich rund 15.000 Steinböcke in den Schweizer Bergen.
Der Steinbock in den Schweizer Bergen
Ähnlich wie die kleinere Gämse, ist der Steinbock ein wahrer
Kletterkünstler.
Steiles, unzugängliches Gelände ist sein Lebensraum und dort kommt er auch mit
karger Nahrung aus. Sein Talent, auch auf glattem und schwierigem Terrain nicht den Halt zu verlieren, verdankt der Steinbock nicht nur seinem untrüglichen Gleichgewichtssinn, sondern vor allem seinen
Hufen. Ihre besondere Beschaffenheit gibt ihm den Halt, den er für seine waghalsigen Spaziergänge benötigt. Perfekt an das Gelände angepasst, verfügen die Hufe
aussen über einen harten Rand und innen über weiche haftende Ballen. Seine starken und kräftigen Beine ermöglichen es ihm, auch aus dem Stand
mehrere Meter hoch und weit zu springen.
Einen Steinbock erkennen
Seine
Verwandtschaft mit der Ziege zeigt sich unter anderem bei den Steinbock-Männchen am
Kinnbart, den sie wie Ziegen-Männchen tragen. Ein weiteres, sehr auffallendes Kennzeichen des Steinbockes sind seine Hörner. Weibchen bekommen nur etwa 20 Zentimeter lange Hörner, während die Hörner der Steinbock-Männchen
bis zu einem Meter lang und bis zu
15 Kilogramm schwer werden können. Dadurch werden sie zu einem wahrlich imposanten Vertreter der Schweizer Tierwelt.
Das Alter des Tieres lässt sich ausserdem sehr einfach an den
Zuwachsringen des Hornes erkennen. 15 Zuwachsringe würden deshalb auf einen 15 Jahre alten Steinbock schliessen lassen.