(R)eine Kopfsache: Wann und warum deine Haare grau werden

Zunächst entdeckst du nur einzelne Haare, doch nach und nach finden sich immer mehr graue Strähnen im Haar. Wann und warum Mann sich von seiner Naturhaarfarbe verabschieden muss – und warum das kein Grund zur Panik ist.

Ab wann wachsen Männern graue Haare?

Europäische Männer bekommen im Schnitt im Alter von 30 Jahren die ersten grauen Haare. Die durchschnittliche Frau muss sich erst mit 35 Jahren auf die graue Haarfarbe einstellen. Übrigens: Menschen asiatischer oder afrikanischer Herkunft bekommen graue Haare in der Regel deutlich später, Studien zufolge liegt das an den Genen. 

Ursachenforschung: Warum bekommt man graue Haare?

Graue Haare wachsen, wenn deinem Körper das Melanin ausgegangen ist. Ohne diese Farbpigmente wächst ursprünglich schwarzes, braunes, rotes oder blondes Haar farblos nach – und erscheint grau.

Wann genau den Haarwurzeln ihr „Farbtopf“ Melanin ausgeht, darüber entscheiden deine Gene. Drücken kann sich aber niemand. Denn mit zunehmenden Alter drosselt der Körper die Melanin-Produktion, bis sie irgendwann vollständig zum Erliegen kommt.

Auf diese Weise gesellen sich immer mehr graue Haare dazu. Bei einigen Männern beginnt dieser natürliche Alterungsprozess schon recht früh. Graue Haare können bereits mit Mitte 20 völlig normal sein. Andere entdecken hingegen erst mit 50 Jahren die ersten grauen Strähnen auf dem Kopf.

Weitere Ursachen für graue Haare bei Männern

Neben dem natürlichen Alterungsprozess sind graue Haare bei Männern genauso wie bei Frauen vorwiegend auf die genetischen Erbanlagen zurückzuführen – darüber ist sich die Wissenschaft einig. Wenn beispielsweise dein Vater schon frühzeitig graue Haare bekommen hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es bei dir auch der Fall sein wird.

Daneben gibt es aber noch weitere mögliche Ursachen, die graues Haar begünstigen können und in verschiedenen Studien nachgewiesen worden sind.

Graue Haare können…

  • Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen sein, z. B. hormonelle Störungen.
  • als Nebenwirkungen durch Medikamente auftreten.
  • die Folge einer unausgewogenen Ernährung sein (z. B. bei einem Mangel an Vitamin B).
  • die Folge von übermässigem Konsum von Alkohol und vor allem Nikotin sein.

Hättest du es gewusst? An Bart und Schläfen fängt alles an

Häufig wachsen graue Haare bei Männern zunächst an den Schläfen oder im Bart. An diesen Stellen ist der Lebenszyklus der Haare deutlich kürzer; dementsprechend werden sie häufiger neu gebildet. Sobald das Melanin fehlt, wächst das Haar grau nach. Dies fällt hier also früher auf als an Stellen, wo das noch pigmentierte Haar länger in der Haarwurzel verbleibt.

Kann man von Stress graue Haare bekommen?

Theoretisch kann Stress tatsächlich zu grauen Haaren führen. Zumindest haben klinische Studien ergeben, dass Haarwurzeln auf Stresshormone reagieren. Und darunter kann die Produktion des Haarfarbstoffes Melanin leiden. In der Folge kann es dann zu Haarverfärbungen kommen, also auch zu grauen Haaren.

 

Ob es allerdings einen direkten Zusammenhang zwischen Stress von aussen und grauen Haaren gibt, ist in der Wissenschaft umstritten und noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht so oder so: Gelassener durchs Leben zu gehen schadet ja nicht, probier‘s einfach aus.

 

Können Haare über Nacht weiss werden?

Weisse Haare über Nacht sind ein verbreiteter Mythos und tatsächlich ist etwas Wahres dran. Das seltene Phänomen ist in der Regel mit einem relativ plötzlich auftretendem Haarverlust verbunden: Bei bestimmten Formen von Haarausfall, in Verbindung mit Krankheiten etwa, fallen die pigmentierten Haare eher aus. Zurück bleiben die „grauen“ Haare – und die erscheinen auf dem Kopf auf einmal weiss. Denn eigentlich sind graue Haare gar nicht grau.

Sind graue Haare wirklich grau?

Nein, graue Haare sind eigentlich farblos. Die Umschreibung ist also falsch, hat sich allerdings im Sprachgebrauch etabliert. Wenn dunklere Haare hindurchscheinen, erscheint die Haarfarbe grau. Je weniger pigmentierte Haare auf dem Kopf verbleiben, desto heller das Gesamtbild – bis das Haar für das Auge irgendwann weiss erscheint.

Was tun gegen graue Haare?

Ausreissen, färben oder doch lieber einfach wachsen lassen? Wie du zu grauen Haaren stehst, ist ganz allein deine Sache – wenn du aber graue Haare bekämpfen willst, dann solltest du ein paar Dinge beachten.

Graue Haare zupfen – oder lieber nicht?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die ersten grauen Haare zu zupfen. Sei dir aber darüber bewusst, dass sie immer wieder nachwachsen werden – und du den Kampf gegen die grauen Haare nicht gewinnen kannst.

Einzelne graue Haare ausreissen: Vorsicht, Männer!

Du fühlst dich noch nicht bereit für graue Haare? Solange nur einzelne Härchen dein Ego kränken, spricht nichts dagegen, zur Pinzette zu greifen und sie auszuzupfen:

  • Gehe dabei behutsam vor und packe dein „Problem“ möglichst dicht an der Wurzel. So minimierst du die Gefahr, dass du die Haarwurzel verletzt und das Haar gar nicht mehr nachwächst.
  • Man sieht sich immer zweimal, mindestens! Stelle dich darauf ein, dass das Haar nachwachsen wird – und dabei weiterhin grau bleibt.
  • Die gute Nachricht: Es gehört in das Reich der Mythen, dass nach dem Ausreissen gleich zwei oder gar mehrere graue Haare nachwachsen. Ein graues Haar bleibt also wirklich nur ein graues Haar.

Graue Haare: Männer gehen mit dem Trend

Graue Haare sind schon längst kein Anzeichen mehr dafür, dass du zum alten Eisen zählst. Ob natürlich grau-meliertes Haar oder komplett in Silber gefärbt: Für graue Haare musst sich niemand schämen, denn sie liegen voll im Trend.

Graue Haare wachsen lassen oder lieber färben?

Wenn aus einzelnen grauen Haaren ganze Strähnen werden, dann ist das Zupfen keine Option mehr. Macht aber gar nichts, denn jetzt ergeben sich neue Möglichkeiten:

1. Graue Haare wachsen lassen: Warum nicht einfach zu dem stehen, was du hast? Sein verstaubtes Image hat farbloses Haar längst abgeworfen. Selbst für jüngere Semester gilt: Grau macht interessant und lässt dich natürlich wirken. Wer sich mit grauen Schläfen arrangiert, hat ein Problem weniger, mit dem er sich auseinandersetzen muss. Das sorgt für mehr Gelassenheit – wie lässig!

2. Graue Haare färben: Vor allem in der Übergangsphase haderst du vielleicht mit den grauen Strähnen. Nicht mehr brünett, aber auch noch nicht so richtig grau. Dann ist Färben vielleicht die richtige Wahl. Entweder zurück zur Naturhaarfarbe oder du färbst die Haare direkt vollständig grau oder silber.

Haare komplett grau färben oder graue Haare überfärben?

Egal, für welche Variante du dich entscheidest: Graue Haare sind ein Fall für den Experten, denn graue Haare nehmen Färbemittel anders auf als noch pigmentierte. Für ein einheitliches Färbeergebnis frage am besten deinen Friseur um Rat. Er wird dich typgerecht zu diesen Themen beraten:

  • Möchtest du nur einzelne Strähnen färben oder bevorzugst du eine Komplettfärbung?
  • Welcher Farbton harmoniert am besten mit deiner Naturhaarfarbe?
  • Du möchtest zurück zu deiner Naturhaarfarbe Blond? Daraus wird eher nichts, denn beim Blondieren werden den Haaren anders als beim Färben keine Farbpigmente hinzugefügt, sondern entzogen. Das Problem: Graue Haare enthalten gar keine Pigmente mehr, die ihnen entzogen werden können.

Tipp für alle, die lieber selbst Hand anlegen wollen: Wenn du bislang nur vereinzelte graue Haare entdeckt hast, kann eine Tönung noch ausreichend sein, um deinem Haar zu einem einheitlichen Erscheinungsbild zu verhelfen. Sollte das Ergebnis nicht deinen Vorstellungen entsprechen, wäscht sich die Tönung nach rund zehn Haarwäschen wieder raus.

Alternative zur Haarfärbung: Re-Pigmentierung

Re-Pigmentierungspräparate wirken ähnlich wie Haarfärbemittel und geben deinem Haar im besten Fall seinen Naturton zurück. Der entscheidende Unterschied zur herkömmlichen Färbung: Es werden keine künstlichen Farbpigmente in das Haar gegeben.

Das auf die Kopfhaut aufzutragende creme-artige Mittel enthält – vereinfacht gesagt – Stoffe, mit denen die Bildung von Farbpigmenten angeregt werden soll.

Nachteil der Re-Pigmentierung: Eine Wirkung stellt sich in der Regel erst nach mehrmaliger Anwendung ein, und es kann mitunter einige Wochen dauern, bis du ein zufriedenstellendes Ergebnis siehst. Das macht das Ganze recht kostspielig. Und: Re-Pigmentierung eignet sich oft nur für Männer mit naturbraunen Haaren.


Graues Haar bei Männern: Hauptsache gepflegt!

Nicht nur die Haarfarbe ändert sich im Laufe des Lebens: Dein Haar wird dünner und verliert nach und nach an Dichte, Elastizität und Feuchtigkeit. Entsprechend solltest du die Haarpflege an ihre Bedürfnisse anpassen.

Haarpflege ausserhalb der Grauzone

So lässig können graue Haare bei Männern aussehen – vorausgesetzt, du lässt ihnen die richtige Pflege zukommen. Graue Haare sind nämlich etwas dicker und wirken schnell trocken und spröde. Kein Problem, wenn du ein paar Pflege-Hinweise beachtest.

Pflege-Tipps für graues Haar

  • Graue Haare benötigen eine intensive Feuchtigkeitspflege. Ideal sind hierfür Shampoos und Spülungen für trockene Haare.
  • Zusätzlich kannst du ihnen mit regelmässigen Haarkuren und Haarölen zu mehr Glanz verhelfen.
  • Entdeckst du in deinem Haar hin und wieder einen störenden Gelbstich? Solche Verfärbungen sind nicht ungewöhnlich bei hellen bzw. weissen Haaren. Abhilfe können Silbershampoos schaffen, spezielle Shampoos gegen graue Haare. Sie enthalten Farbpigmente in einer Komplementärfarbe und neutralisieren damit die gelbliche Verfärbung.
  • Hast du eher fettiges Haar? In diesem Fall probiere es doch mal mit einem Trockenshampoo. Es bindet überschüssigen Talg von der Kopfhaut.

Und was ist mit gefärbtem Haar?

  • Achte bei gefärbtem grauen Haar darauf, die Haare nicht zu häufig und vor allem nicht zu heiss zu waschen. Ansonsten waschen sich die Farbpigmente schnell heraus.
  • Shampoos und Conditioner für coloriertes Haar bewahren den Farbglanz möglichst lange und pflegen das Haar besonders intensiv.
  • Nach dem Waschen möglichst auf niedriger Stufe föhnen oder an der Luft trocknen lassen.

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