Vater werden – was bedeutet das eigentlich?

So meisterst du die Vaterrolle Nicht mehr lange und du bist Papa! Welche Veränderungen jetzt anstehen und wie du Schwangerschaft und Geburt aktiv miterlebst, liest du in unseren Tipps für werdende Väter.

Auf die Vaterschaft vorbereiten: was verändert sich?

Vom positiven Schwangerschaftstest bis zur Geburt – eine aufregende Zeit für baldige Eltern. Wir verraten dir, wie du dich auf deine neue Rolle vorbereiten kannst.

Wir bekommen ein Baby!

Ob lange geplant oder doch ein Versehen: Ein Baby verändert dein Leben grundlegend. Freu dich darauf! Mit etwas Vorbereitung sind auch anfängliche Sorgen schnell verflogen.

Vater werden – Vorbereitung ist die halbe Miete

Bin ich schon bereit? Wie steht es um die finanzielle Sicherheit? Womöglich schiessen dir jetzt viele Fragen durch den Kopf. Ein bisschen Panik ist jedoch völlig normal und durchaus verständlich. Schliesslich bringt die Schwangerschaft deiner Partnerin ungewohnte Verantwortung mit sich. Je mehr du dich mit deiner künftigen Rolle als Vater auseinandersetzt, desto weniger Stress macht dir der Gedanke: 

  • Sprich mit deiner Partnerin über deine Erwartungen und Sorgen: Wie stellst du dir den Alltag mit Kind vor? Möchtest du vielleicht in Elternzeit gehen? Worüber zerbrichst du dir angesichts der neuen Umstände den Kopf?
  • Wenn dein Kind betreut werden soll, suchst du am besten schon jetzt nach einem Kindergartenplatz. Gerade in Städten sind die Wartelisten nämlich recht lang. Je früher euer Name auf einer steht, desto eher kannst du mit einem Platz für dein Kind rechnen.
  • Versuch dich frühzeitig, auch emotional auf das Kind einzustellen. Du kannst deine Partnerin z. B. zu Geburtsvorbereitungskursen begleiten. So weisst du genau, was bei der Geburt und in den Wochen danach auf dich zukommt. Gleichzeitig lernst du andere Bald-Papas kennen, die sich vielleicht genau dieselben Fragen stellen wie du. 
  • Für den Nachwuchs wirst du einige Dinge brauchen: Windeln, Spielzeug, Möbel. Geh gemeinsam mit deiner Partnerin auf Shopping-Tour, schlendere über Flohmärkte und richte nach und nach das Baby-Zimmer ein – das verstärkt die Vorfreude. 
  • Überlegt euch einen Namen. Wie wär‘s – jeder macht eine Liste mit Vorschlägen? Die packt ihr zusammen und dann dürft ihr streichen, bis nur noch die Favoriten übrig bleiben.

Mutter, Vater, Kind: Familienbande

Hallo Baby! Etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche kannst du den kleinen Familienzuwachs auch von aussen spüren. Leg doch mal deine Hand auf den Bauch und warte ein bisschen – vielleicht streckt und dreht sich dein Baby gleich?

Die Schwangerschaft – eine spannende Zeit für Mama und Papa

Klar, bei Frauen sind die Anzeichen einer Schwangerschaft unverkennbar – körperlich und seelisch. Sie spürt das neue Leben in ihrem Bauch wachsen und fühlt sich ihm von Anfang an sehr verbunden. 

Männer hingegen nehmen die Schwangerschaft in erster Linie von aussen wahr. Allerdings machen auch sie emotional ein paar Veränderungen mit: Merkst du das auch bei dir?  

Bei vielen werdenden Papas weckt die Schwangerschaft z. B. einen starken Beschützerinstinkt. Vielleicht bist du besonders vorsichtig und willst deiner Liebsten alle Last abnehmen? Dann geht es dir wie vielen anderen. 

Einige werdende Väter fühlen die Schwangerschaft sogar so intensiv mit, dass sie ähnliche Symptome wie die werdende Mutter verspüren. 

Wir sind schwanger: Was ist das Couvade-Syndrom?  

  • Der Hormonhaushalt von baldigen Vätern passt sich dem der Frau an. Bei einigen Männern so sehr, dass es zum sogenannten Phänomen der Scheinschwangerschaft (auch als Couvade-Syndrom bekannt) kommt. 
  • In dem Fall treten auch bei Männern schwangerschaftsähnliche Symptome auf: Der Bauch wächst, sie fühlen sich abgeschlagen und sind reizbarer bzw. sentimentaler als gewöhnlich. 
  • Diese solidarischen Beschwerden zeigen deutlich, dass sich auch Männer körperlich und seelisch auf die Elternschaft vorbereiten. Nach der Geburt bessern sich die Symptome wieder.

Vater werden: der Moment, der alles ändert

Die Geburt eines Kindes ist ein einzigartiges Erlebnis – nicht nur für dich. Mit dem richtigen Fahrplan kannst du deiner Partnerin kurz vor, während und nach der Entbindung so gelassen wie möglich zur Seite stehen.

Geburtsvorbereitung: Tipps für Männer

  • Mach dich schlau: Um die 7. Schwangerschaftswoche steht der erste Check beim Frauenarzt an – vielleicht hast du Lust, mitzugehen? Die Untersuchung dient dazu, den allgemeinen Gesundheitszustand der Schwangeren zu prüfen. Zwischen der 9. und 12. Woche ist es Zeit für die erste Ultraschall-Untersuchung, bei der du dein Baby sehen kannst.
  • Wäge ab: Willst du bei der Entbindung dabei sein oder kommt das gar nicht infrage? Vielleicht äussert auch deine Partnerin Bedenken? Diese Fragen solltet ihr euch vor dem Geburtstermin als Paar stellen. Sprecht darüber, äussert Sorgen und vor allem: entscheidet gemeinsam.
  • Sei vorbereitet: Wie läuft eine Geburt ab? Wie verhalte ich mich im Kreisssaal? Was möchte bzw. darf ich sehen? Antworten auf diese Fragen liefern Geburtsvorbereitungskurse, die du zusammen mit deiner Partnerin besuchen kannst. In einem speziellen Väterkurs wird noch gezielter auf Sorgen eingegangen, die Männer vielleicht lieber unter sich äussern.

    Übrigens: Immer mehr Krankenkassen übernehmen auch für Männer die Gebühren für Geburtsvorbereitungskurse, ganz oder zumindest anteilig. 
  • Stelle Fragen: Es ist ein riesiger Vorteil, wenn auch du einen guten Draht zu eurer Hebamme hast. Sie begleitet euch vor und nach der Geburt sehr intensiv. Auch dir steht sie in dieser Zeit als Expertin und Vertrauensperson zur Seite – das darfst du ruhig nutzen!

Es ist soweit: Das Baby kommt!

Die Geburt zu begleiten, heisst vor allem: Da sein. Die Entbindung ist kein Kinderspiel und kann sich bis zu 14 Stunden hinziehen. Unterstütze deine Partnerin in dieser Zeit, wo du nur kannst. Massiere sie, biete etwas zu trinken an oder lenke sie mit Gesprächen von den Wehen ab. Im Kreisssaal gilt dann: Sei auf alles gefasst – lass dich anschreien, dir die Hand zerdrücken und halte aus, wenn Tränen fliessen.

Herzlichen Glückwunsch, du bist Papa!

Wie aufregend, anders und immer wieder überraschend: Die ersten Tage mit Baby krempeln deine Welt um – aber auf die gute Weise. Wie du dich zu Hause einbringen kannst und welche To-dos nach der Geburt anstehen, erfährst du hier.

Papa sein: Tipps für die Vater-Kind-Bindung

  • Baby-Urlaub: Ideal ist es, wenn du dir nach der Entbindung einige Zeit freischaufelst. So kannst du dein Baby kennenlernen und die frisch gebackene Mutter im Haushalt unterstützen. Es dauert etwas, bis sich der Alltag zu dritt eingespielt hat – umso besser, wenn du Teil davon bist.
  • Nähe verbindet: Berührung schafft Urvertrauen. Mit Streicheleinheiten legst du den Grundstein für eine gute Vater-Kind-Beziehung – von besonderer Bedeutung ist übrigens die erste Kuschel-Phase nach der Geburt, die ein ganzes Leben prägen kann.
  • Hinhören: Babys kommunizieren nicht nur mit der Mutter. Wenn du aufmerksam bist, lernst auch du, die Signale deines Babys zu deuten – und z. B. am Schreien zu erkennen, ob es eine neue Windel braucht, Hunger hat oder in deine Arme möchte.
  • Windeln wechseln: Wickeln ist nicht nur nötig, sondern bietet dir auch die perfekte Gelegenheit, Nähe zu deinem Baby aufzubauen. Mach ein Spiel daraus: den Babybauch kitzeln oder die Beinchen wie beim Radfahren bewegen – und schon wird aus der Alltagssituation ein Ritual, an dem ihr beide Spass habt.

Gezielte Papa-Zeit einplanen

Koste jeden Moment mit deinem Baby aus – insbesondere, wenn du beruflich stark eingespannt und selten zu Hause bist. Du kannst dir z. B. Situationen suchen, dir nur euch zwei gehören – und den Clown machen, Geschichtenerzähler sein oder dich als Bademeister üben und das wöchentliche Babybad übernehmen.

Organisatorisches: Was steht jetzt an?

  • Baby melden: Jedes Neugeborene muss innerhalb einer Woche nach Geburt beim Standesamt gemeldet werden. Daraufhin erhältst du auch die Geburtsurkunde, die wichtig ist, um Kindergeld, Kinderausweis und Co. zu beantragen.
  • Antrag auf Familienversicherung: Damit auch dein Kind versichert ist, wendest du dich am besten recht zügig nach der Geburt an deine Krankenkasse.
  • Kindergeld beantragen: Darum solltest du dich innerhalb der ersten drei Lebensmonate kümmern, verantwortlich dafür ist die Familienkasse der Agentur für Arbeit.
  • Kinderbetreuungsplatz suchen: Wenn nicht schon erledigt, solltest du dich schnellstmöglich beim Jugendamt oder freien Trägern melden. Idealerweise lässt du dich jedoch schon vor der Geburt beraten.
  • Elternzeit: Ganz egal, ob du als Vater in Elternzeit gehen möchtest oder deine Partnerin, spätestens sieben Wochen vor dem gewünschten Beginn solltest du dies beim Arbeitgeber anmelden.