Tattoo stechen lassen

Tattoo stechen lassen: Was kommt auf mich zu?

VON DER WAHL DES TATTOO-STUDIOS BIS ZUM TERMINABLAUF

Die Entscheidung für oder gegen ein Tattoo braucht etwas Zeit. Schliesslich gibt es einiges zu bedenken. Wo das erste Tattoo stechen lassen? Wie schmerzhaft ist die Behandlung und welches Motiv passt zu mir? Die wichtigsten Infos finden Sie in unserem Tattoo-FAQ.

Wo das erste Tattoo stechen lassen? Tipps, Vorsorge und Wissenswertes

Sie möchten sich ein Tattoo stechen lassen? Dann haben Sie sicher einige Fragen. Ob Studio-Suche oder Tattoo-Technik: Hier finden Sie die Antworten.

Woran erkenne ich ein gutes Tattoo-Studio?

Natürlich spielen Qualitäts- und Hygienestandards eine übergeordnete Rolle. Viele Tattoo-Studios organisieren sich in Dachverbänden wie dem „Bundesverband Tattoo“ oder dem Verband Deutsche Organisierte Tätowierer“. Mitglieder der Verbände verpflichten sich selbstauferlegten Hygienestandards. Dazu gehört etwa eine Studio-Einrichtung, die sich leicht abwischen und desinfizieren lässt.

Allerdings fühlen sich auch ausserhalb der Verbände die meisten Tattoo-Studios solchen Hygienestandards verpflichtet. Einen ersten positiven Eindruck kann ein sauberer Empfangsbereich liefern.

Aber Sie sollten sich auch wohlfühlen: Erkundigen Sie sich vorab und lassen Sie sich von Freunden beraten, die ein Tattoo haben. Viele Tattoo-Künstler finden Sie zudem in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Dort können Sie meist auch schon mal einen Blick auf die Arbeiten werfen und entscheiden, ob der Stil zu Ihnen passt.

Wie viel kostet ein Tattoo?

Gut gestochene Tattoos haben ihren Preis. Viele Tätowierer starten nicht unter 150 bis 200 CHF. Auch Zeitaufwand und Grösse spielen eine Rolle. Bei einem Accessoire für die Ewigkeit sollte Qualität und Hygiene allerdings über den Kosten stehen.

Das erste Tattoo stechen lassen: Wie plane ich einen Termin?

Sie haben sich für ein Studio entschieden? Dann vereinbaren Sie einen Termin. Seien Sie nicht überrascht: Bei beliebten Tattoo-Studios sind Wartezeiten bis zu mehreren Monaten nicht ungewöhnlich. Ihr Tätowierer berät Sie zum Tattoo-Wunsch und wird Ihnen auch sagen, wie viel Zeit Sie für die Sitzung ungefähr einplanen sollten.

Tipp: Wer die Sommersonne geniessen möchte, vereinbart am besten einen Termin im Herbst, Winter oder Frühling. Denn frische Tattoos sollten in den ersten Wochen gar keine Sonne abbekommen.

Muss ich mich auf den Termin vorbereiten?

Am Tag des Tattoo-Termins sollten Sie ausgeschlafen und fit sein, genug getrunken und auch etwas gegessen haben. Schliesslich steht Ihrem Körper eine kleine Strapaze bevor. 

Ist das Immunsystem angeschlagen, etwa bei einer Erkältung, verschieben Sie den Termin lieber. Wer sich tätowieren lassen möchte, beachtet ausserdem: 

  • Alkohol erweitert die Gefässe und kann Blutungen verstärken. Vor dem Tätowieren gilt daher: keinen Alkohol trinken.
  • Einige Medikamente wie etwa Aspirin haben eine blutverdünnende Wirkung. Das erschwert dem Tätowierer die Arbeit und beeinflusst das Ergebnis.
  • Bei Sonnenbrand ist die Haut zu gereizt, um sich ein Tattoo stechen zu lassen.

Tattoo stechen lassen: Mit welchen Schmerzen muss ich rechnen?

Viele vergleichen die Schmerzen beim Tätowieren mit denen beim Epilieren. Allerdings hat jeder Mensch seine eigene Schmerzgrenze, weshalb generelle Aussagen schwierig sind. Festhalten lässt sich aber: Rippenbogen, Fussrücken, Handrücken, Wirbelsäule und Kniekehle gelten zudem als besonders schmerzempfindlich. 

Die sanftere Technik: Hand Poked Tattoos 

Für diese Methode benutzt der Tätowierer keine Maschine. Mit einer Nadel setzt er Punkt für Punkt des Tattoos per Hand. Hand Poked gilt als sehr sanfte Art, zu tätowieren. Zudem soll die Handarbeit weniger schmerzhaft sein und die Tattoos heilen etwas schneller ab. Auch optisch unterscheiden sich Hand Poked Tattoos von klassischen: Sie sind sehr zart und eignen sich vor allem für die Umsetzung kleiner Tattoo-Motive.

Muss ich mein Tattoo nachstechen lassen?

Nein, nicht in jedem Fall. Sollten Sie aber nach der Heilung kleine Lücken in Ihrem Tattoo bemerken, vereinbaren Sie bei Ihrem Tätowierer einen Termin zum Ausbessern.

Wie finde ich das passende Tattoo-Motiv?

Diese Frage treibt vermutlich viele um, die sich ein Tattoo stechen lassen möchten. Setzen Sie sich bei der Wahl des Motivs nicht unter Druck und vor allem: Vertrauen Sie Ihrem persönlichen Geschmack. Der hält meist länger als Trends. Tipp: Pinterest und Instagram sind ergiebige Inspirationsquellen.

Tattoo machen lassen: So verläuft der Besuch im Tattoo-Studio

Wie läuft so ein Tattoo-Termin eigentlich ab und was passiert beim Tätowieren? Damit Sie bestmöglich vorbereitet sind und keine Überraschungen erleben, haben wir die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Stichtag: Was passiert beim Tätowieren?

  • Zunächst bespricht der Tätowierer noch einmal Motiv, Farbe, Grösse und Position des Tattoos mit Ihnen.
  • Dann reinigt und desinfiziert er die Hautstelle. Nicht wundern, manchmal greift der Tätowierer vorab zum Einwegrasierer, um störende Körperhärchen zu entfernen.
  • Danach überträgt der Tätowierer das Motiv wie ein Abziehbild auf die Haut. So sehen Sie genau, wie das Tattoo auf der gewünschten Stelle aussehen wird. Ausserdem dient das sogenannte „Stencil“ dem Tätowierer als Vorlage.
  • Jetzt beginnt das eigentliche Stechen: Dabei dringt die mit Farbe benetzte Nadel mit bis zu 10.000 Stichen pro Minute in die zweite Hautschicht. Diese Tiefe ist notwendig, damit die Farbpigmente ewig sichtbar bleiben.

Tattoo stechen lassen: Lieber noch ein bisschen Bedenkzeit?

Wenn der Tätowierer die Vorlage auf die Haut überträgt, ist das wie eine kleine „Anprobe“. Gefällt‘s Ihnen nicht? Dann können Sie jetzt noch eingreifen und z. B. Position oder Grösse ändern lassen.

Tattoo stechen lassen: Fragen & Antworten zu Risiken und Alternativen

Wann lieber nicht tätowieren?

Bei Neurodermitis oder starken Allergien etwa besteht das Risiko für sogenannte Kontaktsensibilisierungen – also dafür, dass Sie allergisch auf die Farbe reagieren. Mediziner raten ausserdem Schwangeren davon ab, sich ein Tattoo stechen zu lassen.

Lassen sich Tattoos entfernen?

Ein Laser kann die Farbpigmente von Tattoos zerstören. Doch gibt es keine Garantie, dass sich die Bilder spurenfrei entfernen lassen. Das Ergebnis hängt von Grösse und Farbe ab. Zudem ist eine Tattoo-Entfernung um einiges kostspieliger und zeitaufwendiger als das Tätowieren selbst. 

Temporäre Tattoos: wirklich nichts für die Ewigkeit?

Sogenannte Bio-Tattoos entstehen durch feinere Nadeln, die weniger tief stechen. So sollen sie nach ein paar Jahren mit der natürlichen Erneuerung der Haut verblassen. Jedoch verschwinden die Farbstoffe nicht gänzlich. Häufig bleibt ein Schatten auf der Haut zurück.

Tattoo selber stechen: Eine gute oder schlechte Idee?

Die kurze Antwort auf die Frage, ob Sie sich ein Tattoo selber stechen sollten, lautet: Nein. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Die Perspektive: Sie können bei sich selbst nicht so gut sehen, wie das Tattoo von vorne aussieht. Ausserdem kommen Sie nicht an alle Körperstellen heran, ohne sich zu verrenken. Dabei eine ruhige Hand zu bewahren und nicht mit der Nadel zu verrutschen, ist selbst für professionelle Tätowierer eine grosse Herausforderung.
  • Unregelmässige Farbverteilung: Für ein DIY-Tattoo brauchen Sie Nadel und Tinte – damit lassen sich die Farbpigmente aber nicht so gleichmässig verteilen wie mit einer Tattoomaschine im Studio. Die Gefahr ist also recht gross, dass Ihr selbstgestochenes Tattoo nicht sehr gelungen aussieht. Darüber hinaus sitzen einige Farbpigmente tiefer als andere, was das saubere, restlose Entfernen des DIY-Tattoos erschwert.
  • Entzündungsrisiko: Bei Ihnen zu Hause können Sie nicht so gut auf Hygiene und sauberes Werkzeug achten – daher ist das Risiko sehr hoch, dass sich Ihr DIY-Tattoo entzündet und der Heilungsprozess sehr viel länger dauert. Es kann sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen.
  • Narbenbildung: Schliesslich kommt es bei DIY-Tattoos sehr viel häufiger und stärker zu einer unschönen Narbenbildung.

Fazit: Gehen Sie in ein professionelles Tattoo-Studio, wenn Sie sich ein Tattoo stechen lassen wollen. Dort befinden Sie sich in den besten Händen.

Wissen kompakt: Wie gehe ich mit einem frischen Tattoo um?

Wenn Sie sich ein Tattoo stechen lassen, gehen Sie anschliessend vorsichtig damit um. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zur Tattoo-Nachsorge.

Wie lange dauert es, bis ein Tattoo verheilt ist?

Ein frisch gestochenes Tattoo ist im Prinzip nichts anderes als eine Wunde. Damit die Haut gut und rasch verheilt, benötigt sie 6 bis 8 Wochen Zeit und entsprechende Nachsorge. Was Sie davon haben? Frische Farben und gestochen scharfe Konturen, an denen Sie sich lange erfreuen können.

  • Direkt nach dem Stechen deckt der Tätowierer das frische Motiv mit einer Schutzfolie oder einem speziellen Pflaster ab.
  • Die Folie bleibt bis zu 8 Stunden auf dem Tattoo, das Pflaster bis zu 3 Tage.
  • Nachdem Sie Folie oder Pflaster entfernt haben, gilt: die Wunde 2-mal täglich mit einer pH-neutralen Seife reinigen, sanft abtupfen und eincremen.

Gut zu wissen: Ihr Tätowierer gibt Ihnen eine Pflege-Anleitung mit und erklärt ganz genau, was zu Hause zu tun ist. Dabei können sich die Nachsorge-Tipps von Tätowierer zu Tätowierer leicht unterscheiden. Einige Tattoo-Künstler schwören z. B. auf pures Kokosöl statt auf Wundsalben. 

Mit welcher Creme ein frisches Tattoo pflegen?

  • Welche Creme? Für frische Tattoos empfehlen sich Wund- und Heilsalben aus der Apotheke oder Produkte mit Panthenol bzw. Dexpanthenol. Für die Langzeitpflege sind feuchtigkeitsintensive Cremes oder Body Lotions sinnvoll. 
  • Mit frischem Tattoo duschen? Sofern Sie zu milden Duschgelen für empfindliche Haut greifen, ist das kein Problem. Nur von langen Bädern in Wanne, Pool oder Meer sollten Sie absehen. Das Wasser weicht die Haut auf, Salz oder Chlor reizen die Wunde – beides kann die Heilung behindern.
  • Nicht in die Sonne: Bis zu 6 Wochen sollte es mit frischen Tattoos gar nicht in die Sonne gehen, UV-Strahlung stresst die verwundete Hautpartie zu sehr und kann sogar zu Entzündungen führen.
  • Sport und Sauna nur in Massen: Schweiss und sportliche Beanspruchung stressen die verwundete Haut. Auch hier gilt: Legen Sie in den ersten Wochen nach dem Tätowieren lieber eine Pause ein.

Pflege-Tipp für die Nacht

Von frischen Tattoos sollte man die Finger lassen und bloss nicht kratzen. Nachts kann das schwerfallen – insbesondere, wenn das Tattoo juckt. Wer mag, kann es in den ersten drei Nächten locker mit Folie abdecken. Vorteil dabei: So bleibt das frische Tattoo frei von Fusseln.

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